Aktuell

Therapie & Gesundheit – 28. Juli 2016

58'000 mal ungeschützter Sex in sero-diskordanter Partnerschaft und kein HIV übertragen 1

Die Eidgenössische Kommission für Aidsfragen (EKAF, heute EKSG) wirbelte 2008 noch einigen Staub auf als sie sagte, ungeschützter Sex unter sero-diskordanten Paaren bedeute kaum ein Risiko, wenn der infizierte Partner seit mindestens 6 Monaten erfolgreich therapiert sei. Die eben publizierte Partner-Studie beweist jetzt: die EKAF hatte recht. Eine rasche und funktionierende Therapie aller Menschen mit HIV ist die beste Prävention. Die Daten wurden an der Welt-Aids Konferenz in Durban präsentiert und eifrig diskutiert. Die Partner-Studie zeigt uns deutlich, dass bei unterdrückter Viruslast kein HIV übertragen wird. Zwar hatten frühere Studien bereits Hinweise geliefert, doch waren dort die Teilnehmer heterosexuelle Paare und viele von ihnen verwendeten Kondome. ...

Weiterlesen…

Kohorten-News POSITIV – 28. Juli 2016

Neues aus der Kohortenstudie SHCS - Neues aus der Kohortenstudie SHCS - Therapieresistenzen sind Geschichte 1

Noch vor zehn Jahren waren Therapieresistenzen das grosse Schreckgespenst in der HIV-Therapie. Vielen Patienten sass die pure Angst im Nacken – wie lange hält und wirkt die Therapie? Sind irgendwann alle Patienten multiresistent und austherapiert? Eine eben publizierte Studie der HIV-Kohorte gibt Entwarnung – definitiv. 1987 wurde AZT als das erste HIV-Medikament durch die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) zugelassen. AZT (Handelsname Retrovir), ist noch immer erhältlich, spielt aber in der heutigen Therapie kaum mehr eine Rolle. Eingesetzt wurde AZT damals als Monotherapie. Schon bald zeigte sich, dass das Medikament nach wenigen Monaten nicht mehr wirksam war – die Viren waren resistent geworden. Damals hatte man das Phänomen zwar beobachtet, aber noch ...

Weiterlesen…

Kohorten-News POSITIV – 28. Juli 2016

Neues aus der Kohortenstudie SHCS - Wer verursacht Neuansteckungen mit HIV? Die wichtigsten Gründe sind eine frische Infektion und Therapieunterbrüche der Quellperson 1

Was Neuansteckungen mit HIV anbelangt, ist die Schweiz ist in einer eher komfortablen Lage – die Meldungen sind tendenziell seit Jahren rückläufig. Dies betrifft vor allem Neuansteckungen von Frauen. Sogar bei Männern die Sex mit Männern haben sind die neuen Ansteckungen eher rückläufig bis stabil. Das ist besonders ungewöhnlich in Europa. Trotzdem ist es interessant zu verstehen, in welchen Situationen HIV heute übertragen wird. Die HIV-Kohortenstudie hat dazu neue Informationen. Der Beitrag der antiretroviralen Therapie zur HIV-Prävention wird heute weltweit anerkannt, denn Patienten mit unterdrückter Viruslast können HIV nicht mehr übertragen. Seit alle Therapierichtlinien weltweit auch die sofortige Therapie nach Diagnose empfehlen, sollte sich dies in ...

Weiterlesen…

Medienmitteilungen – 28. Juli 2016

Hepatitis C: Betroffene organisieren sich

Am 28. Juli ist der Welt-Hepatitis-Tag, an dem die WHO jedes Jahr auf das Schicksal der Hepatitis-Kranken in aller Welt aufmerksam macht, insbesondere jenen mit Hepatitis C. In der Schweiz sind schätzungsweise 80‘000 Menschen oder 1% der Bevölkerung mit dem Hepatitis C Virus infiziert. Viele von ihnen sind sich der Krankheit gar nicht bewusst. Anderen verweigern die Krankenkassen eine Therapie, weil sie angeblich noch zu wenig krank seien. Dabei sterben in Industrieländern heute mehr Menschen an Hepatitis C als an HIV (in der Schweiz drei Mal mehr). Hepatitis C Betroffene haben deshalb die Schweizerische Hepatitis C Vereinigung gegründet, um so eine Ansprechstelle für HCV Betroffene zu bilden und diese zu unterstützen. Ferner fordern sie von den Behörden, die Krankheit endlich ...

Weiterlesen…

Medienmitteilungen – 28. Juli 2016

Zum Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli 2016 – Risikotest für Babyboomer

Zum Welt-Hepatitis-Tag 2016 lanciert das Netzwerk Schweizerische Hepatitis-Strategie die Kampagne «Greatest Hits – Greatest Risks 1950 – 1985». Schätzungsweise 100'000 Menschen leben in der Schweiz mit einer chronischen Hepatitis B oder C. Doch etwa die Hälfte weiss nicht, dass sie infiziert ist. Das kann verheerende Folgen haben. Damit mehr Menschen über ihre Infektion Bescheid wissen und sich behandeln lassen können, hat das Netzwerk einen Risikotest entwickelt. Dieser kann ab sofort auf

Weiterlesen…

Recht & Diskriminierung – 28. Mai 2016

Diskriminierungen von Menschen mit HIV – Schnee von gestern?

Erfolgsmeldungen über medizinische Erkenntnisse rund um HIV sind wir uns seit ein paar Jahren gewöhnt. Wer unter wirksamer Therapie ist, ist nicht infektiös und kann gefahrlos ungeschützten Sex praktizieren und Kinder zeugen. Es gibt die Pille, um sich vor einer HIV-Übertragung zu schützen. Die ist zwar in der Schweiz noch nicht zugelassen, doch wird in ein paar Jahren die medikamentöse Prävention genauso normal sein, wie die Anti-Baby-Pille und jedem Individuum ist es selbst überlassen, auf welche Art und Weise es sich vor HIV schützen möchte. Dank hervorragender medizinischer Versorgung und Therapietreue der Patienten ist auch das Risiko einer Resistenzentwicklung laut einer neuesten Studie in der Schweiz vernachlässigbar. So weit, so gut, doch wie steht es ...

Weiterlesen…

Aus unserem Leben – 28. Mai 2016

HIV-Selbsthilfe in der Schweiz

1986 traf mich die HIV-Diagnose schockartig und ich war hilflos, wie ich damit umgehen musste. Am meisten half mir in dieser Zeit, mit Menschen zu sprechen, die dasselbe erlebten. Darüber zu sprechen ermöglichte es uns, besser zu verstehen, was mit uns geschah und mit HIV umgehen. Durch das immer wieder aktive damit Auseinandersetzen gelang es mir, den Sinn darin zu erkennen. Aaron Antonovsky (1979) schuf - im Gegensatz zur Pathogenese, die von der Entstehung von Krankheiten lehrt - die Salutogenese, die Lehre wie Gesundheit entsteht. Er beschrieb das Kohärenzgefühl mit den Komponenten Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Bedeutsamkeit. Menschen mit einem starken Kohärenzgefühl können Stressoren im Alltag besser bewältigen und sie fühlen sich gesünder. Im ...

Weiterlesen…