Aktuell

Aus unserem Leben – 30. September 2016

Die Prä-Expositionsprophylaxe PrEP: Eines der dominierenden Themen im Jahr 2016

In Frankreich wird die PrEP seit Anfang Jahr verschrieben und die Kosten dafür werden übernommen. In England möchte man auch gern, doch das System ist auf Schleuderkurs. Die europäische Medikamentenagentur EMA hat Truvada für den präventiven Einsatz im Juli zugelassen. In der Schweiz geschieht derweil nicht viel – ausser dass immer häufiger eine PrEP verschrieben wird. Wir haben in der Vergangenheit bereits mehrmals über die PrEP berichtet. Soweit der Schreiber sich erinnern kann, gab es in der HIV-Geschichte kaum ein Thema, welches über so lange Zeit derart kontrovers diskutiert wurde. An der aus Studien gewonnenen Evidenz kann es nicht liegen. Möglicherweise überwiegt jedoch in Sachen PrEP die Angst oder das Gefühl «nicht das Richtige zu tun». Vor der ...

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Medienmitteilungen – 28. Juli 2016

Heute ist Welt-Hepatitis-Tag; eine Elimination der HepC wäre realisierbar

Zürich, 28. Juli 2016. Hepatitis C könnte in der Schweiz eliminiert werden. Doch dazu müsste entschlossen gehandelt werden. Leider verschläft die offizielle Schweiz diese historische Chance. Es ist alarmierend: 80’000 Menschen leben in der Schweiz mit einer Hepatitis C. Unbehandelt kann sich eine Vernarbung der Leber oder Leberkrebs entwickeln. Viele Betroffene leiden unter ständiger Müdigkeit und anderen chronischen Krankheiten. Heute sterben mehr Menschen in der Schweiz an Hepatitis C als an HIV.Die heilenden Therapien erhalten nur wenige: Denn über die Hälfte der Betroffenen weiss nichts von der Infektion. Zudem hat das Bundesamt für Gesundheit BAG die Medikamente aus Kostengründen rationiert. Die Rationierung wurde letztes Jahr zwar etwas ...

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Aus unserem Leben – 28. Juli 2016

Access Equity Rights Now!

Im Juli 2016 fand die 21. Internationale Aids Konferenz mit ca. 18‘000 Teilnehmenden in Durban, Südafrika statt. Anders als vor 16 Jahren – als ein uneinsichtiger Präsident den Aids-Dissidenten glaubte und die Abgabe der antiretroviralen Therapie (ART) in Südafrikas Spitälern verbot – ist Südafrika heute stolz auf das grösste ART-Programm mit 3,4 Millionen Menschen, die daran teilnehmen. Wissenschaftlich gab es wenig Aufregendes: Forschende berichten von mikrobiologischen Erkenntnissen, die Strategien zur Heilungs- und Impfforschung erleichtern, jedoch ohne konkrete und für Laien verständliche Resultate. Co-Infektionen mit TB, HCV und HBV sind stark präsent, PrEP ist in aller Munde; ebenso wie die ‚Test and Treat‘ Empfehlung der WHO, womit die Abgabe von ART ...

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Therapie & Gesundheit – 28. Juli 2016

58'000 mal ungeschützter Sex in sero-diskordanter Partnerschaft und kein HIV übertragen 1

Die Eidgenössische Kommission für Aidsfragen (EKAF, heute EKSG) wirbelte 2008 noch einigen Staub auf als sie sagte, ungeschützter Sex unter sero-diskordanten Paaren bedeute kaum ein Risiko, wenn der infizierte Partner seit mindestens 6 Monaten erfolgreich therapiert sei. Die eben publizierte Partner-Studie beweist jetzt: die EKAF hatte recht. Eine rasche und funktionierende Therapie aller Menschen mit HIV ist die beste Prävention. Die Daten wurden an der Welt-Aids Konferenz in Durban präsentiert und eifrig diskutiert. Die Partner-Studie zeigt uns deutlich, dass bei unterdrückter Viruslast kein HIV übertragen wird. Zwar hatten frühere Studien bereits Hinweise geliefert, doch waren dort die Teilnehmer heterosexuelle Paare und viele von ihnen verwendeten Kondome. ...

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Kohorten-News POSITIV – 28. Juli 2016

Neues aus der Kohortenstudie SHCS - Neues aus der Kohortenstudie SHCS - Therapieresistenzen sind Geschichte 1

Noch vor zehn Jahren waren Therapieresistenzen das grosse Schreckgespenst in der HIV-Therapie. Vielen Patienten sass die pure Angst im Nacken – wie lange hält und wirkt die Therapie? Sind irgendwann alle Patienten multiresistent und austherapiert? Eine eben publizierte Studie der HIV-Kohorte gibt Entwarnung – definitiv. 1987 wurde AZT als das erste HIV-Medikament durch die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) zugelassen. AZT (Handelsname Retrovir), ist noch immer erhältlich, spielt aber in der heutigen Therapie kaum mehr eine Rolle. Eingesetzt wurde AZT damals als Monotherapie. Schon bald zeigte sich, dass das Medikament nach wenigen Monaten nicht mehr wirksam war – die Viren waren resistent geworden. Damals hatte man das Phänomen zwar beobachtet, aber noch ...

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Kohorten-News POSITIV – 28. Juli 2016

Neues aus der Kohortenstudie SHCS - Wer verursacht Neuansteckungen mit HIV? Die wichtigsten Gründe sind eine frische Infektion und Therapieunterbrüche der Quellperson 1

Was Neuansteckungen mit HIV anbelangt, ist die Schweiz ist in einer eher komfortablen Lage – die Meldungen sind tendenziell seit Jahren rückläufig. Dies betrifft vor allem Neuansteckungen von Frauen. Sogar bei Männern die Sex mit Männern haben sind die neuen Ansteckungen eher rückläufig bis stabil. Das ist besonders ungewöhnlich in Europa. Trotzdem ist es interessant zu verstehen, in welchen Situationen HIV heute übertragen wird. Die HIV-Kohortenstudie hat dazu neue Informationen. Der Beitrag der antiretroviralen Therapie zur HIV-Prävention wird heute weltweit anerkannt, denn Patienten mit unterdrückter Viruslast können HIV nicht mehr übertragen. Seit alle Therapierichtlinien weltweit auch die sofortige Therapie nach Diagnose empfehlen, sollte sich dies in ...

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