Aktuell

Therapie & Gesundheit – 01. Dezember 2015

EACS – Community Session zur PrEP – 22. Oktober 2015

Die European AIDS Treatment Group EATG führt am Kongress jeweils eine Community Session zu einem frei bestimmten Thema durch. Heuer war das Thema PrEP, so wird die Prä-Expositions-Prophylaxe meist genannt. PrEP bedeutet, dass man präventiv Substanzen verabreicht, die in der HIV-Therapie verwendet werden, um eine HIV-Infektion zu verhindern. Es ist also klar eine präventive Massnahme. In diversen Vorträgen ging es um die Kosteneffizienz der PrEP, die nachgewiesen zu sein scheint. Es wurden verschiedene prophylaktisch sinnvolle Settings diskutiert, um diese Technik gezielt einsetzen zu können. Z.B. werden die meisten MSM diese nicht benötigen. Hingegen soll sie bei Männern eingesetzt werden können, die offensichtlich mit konventionellen Präventionstechniken Mühe ...

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Therapie & Gesundheit – 01. Dezember 2015

Neue EACS Behandlungsrichtlinien Zum ersten Mal seit 2006 sind sich alle einig: Alle HIV-positiven Menschen sollen sofort behandelt werden

Die Gesellschaft der europäischen Kliniker aktualisiert jeweils im Oktober die Behandlungsrichtlinien. Die an der Europäischen Aids-Konferenz in Barcelona veröffentlichten EACS Richtlinien werden stark beachtet, weil sie den Konsens der Europäer abbilden und sehr praxisorientiert geschrieben sind. Wenig überraschend empfehlen nun auch die Europäer die sofortige HIV-Therapie für alle Menschen mit HIV. Damit ist der alte Streit „wann beginnen“ beigelegt. Weiterhin ist keine Harmonie beim „womit“ in Sicht.   HIV Therapie „Wann wir beginnen sollen, das war für einmal der einfachste Teil der Arbeit“, meint Dr. José Gatell bei der Präsentation der neuen Richtlinien. Auch Europa hat bei der START-Studie mitgemacht (

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Positionen – 21. Oktober 2015

Diese Woche in Barcelona: Die 15. Europäische Aids-Konferenz

Alle zwei Jahre im Herbst ist es soweit: Die europäische Aids-Konferenz geht mit 3-4’000 Delegierten über die Bühne. Nach Belgrad 2011 und Brüssel 2013 ist heuer Barcelona an der Reihe.  Die Austragungsorte müssen nicht mit dem Buchstaben B beginnen – jede grössere europäische Stadt mit einem guten Konferenzzentrum kann sich bewerben. Trotzdem ist der Austragungsort mit Spanien heuer besonders passend. Spanien erlebte in der Wirtschaftskrise einige Probleme im Gesundheitssystem (dieses fällt unter die Kompetenz der Regionen), und Spanien hat sehr viele mit Hepatitis-C koinfizierte Patienten. Damit ist ein wichtiger Schwerpunkt der Konferenz bereits genannt. Die neuen HCV-Medikamente sind auch in Spanien sehr wichtig, doch mit dem Therapiezugang ...

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Positionen – 21. Oktober 2015

Endlich: Swissmedic darf mit der European Medicines Agency (EMA) vertrauliche Informationen austauschen

Fast 23 Jahre nach dem EWR-Nein kann die Swissmedic endlich vertraulichen Informationsaustausch mit den europäischen Behörden pflegen. Die am 10. Juli 2015 unterzeichnete Vereinbarung verbessert die Arzneimittelüberwachung in der Schweiz.   Ganz im Stillen erschien Ende Juli eine lapidare Meldung auf der Swissmedic Webseite – kaum eine Zeitung hat die Nachricht zur Kenntnis genommen. Möglicherweise wollte die eine oder andere Seite die Neuigkeiten so diskret wie möglich verbreiten. Für die Schweizer Patienten ist die seit langem angestrebte Vereinbarung aber ein echter Durchbruch. Ein wenig Hintergrund: Alle europäischen Länder, inklusive der EFTA-Mitglieder Liechtenstein, Norwegen und Island, arbeiten seit 1995 mit der europäischen ...

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Positionen – 21. Oktober 2015

Ein Drittel der frisch HIV-infizierten Personen zeigt keine Grippesymptome – Botschaften der LOVE LIFE-Kampagne neu überprüfen

30 Prozent der HIV-Primoinfektionen verlaufen atypisch. Viele Patienten entwickeln nach einer Ansteckung keine oder nicht die erwarteten Symptome. Damit erfolgt die Diagnose entweder nur in einer Routineuntersuchung oder gar nicht. Männer, die Sex mit Männern haben, mit hohem Risikoverhalten sollten sich alle drei Monate auf HIV testen lassen. Es zeigen sich hier die Grenzen der laufenden LOVE LIFE-Kampagne. Am Universitätsspital Zürich läuft seit 2002 eine HIV-Primoinfektionsstudie. Nicht zum ersten Mal publizieren die beteiligten Forscher aufsehenerregende Resultate. Die neuste Publikation zeigt, dass 17 Symptome bei einer frischen HIV-Infektion (Primoinfektion) als typisch gelten können. Man hat auch nachgewiesen, welches die erste Diagnose war, welche den ...

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Positionen – 21. Oktober 2015

Welt-Hepatitis-Gipfel: Für eine Welt ohne virale Hepatitis

Anfang September 2015 stellte die WHO am Welt-Hepatitis-Gipfel in Glasgow, Schottland die erste globale Strategie zur Hepatitis-Bekämpfung vor. Der erstmals durchgeführte Gipfel schloss mit der Glasgow Declaration. Der Auftakt zum 1. Welt-Hepatitis-Gipfel war emotional: In einer Videobotschaft kamen Betroffene aus aller Welt zu Wort: „We want a world without Viral Hepatitis“. Zum Video. Vertreter von Regierungen, der Zivilgesellschaft und Experten aus über 60 Ländern trafen im schottischen Glasgow zusammen. Im Zentrum stand die Frage, wie die grosse Kluft überwunden werden kann zwischen der Bedeutung von viraler Hepatitis für die öffentliche Gesundheit und der immer noch geringen ...

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Kohorten-News POSITIV – 21. Oktober 2015

Neues aus der Kohortenstudie: Frische Hepatitis-C Infektionen - Veränderungen bei Therapie und Behandlungserfolg zwischen 1991 und 2013

Die Autoren berichten über Veränderungen betreffend Behandlung und Therapieerfolg bei frischen Hepatitis-C Infektionen in der Schweizerischen HIV-Kohortenstudie vor und nach 2006. Dabei zeigen sich grosse Veränderungen: Seit 2006 wurde vor allem bei Männern, die Sex mit Männern haben, bereits in der frühen Phase behandelt, und der Erfolg dieser frühen Therapien hat sich dadurch signifikant verbessert. Direkte Folge dieses Vorgehens sind deutlich weniger Patienten mit nachweisbarer Hepatitis-C Viruslast. Das aus der HIV-Therapie bekannte Konzept „Behandlung als Prävention“ könnte also auch bei Hepatitis funktionieren.  Ein Vorbehalt vorab: Diese Studie berücksichtigt nur Daten bis und mit 2013. Seither haben sich die verfügbaren Therapien für eine ...

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Positionen – 21. Oktober 2015

Die WHO empfiehlt die Therapie für alle und PrEP für Menschen mit erhöhtem HIV-Infektionsrisiko

Bei Abbruch der START-Studie im Mai 2015 wurde es angekündigt - jetzt ist es soweit: Die WHO will die sofortige HIV-Therapie für alle Menschen mit HIV und empfiehlt gleichzeitig den Einsatz der Prä-Expositionsprophylaxe für Menschen, die sich anders nicht genügend vor HIV schützen können. Die WHO schätzt, dass dank der neuen Empfehlungen in den nächsten 15 Jahren 21 Millionen Todesfälle und 28 Millionen Neuansteckungen vermieden werden können.   Am  30. September veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation WHO die bereits angekündigten neuen Therapierichtlinien. Der vorzeitige Abbruch der START-Studie im Mai hatte die bisherigen Empfehlungen, die Therapie spätestens bei 350 CD4-Zellen einzuleiten, ethisch unhaltbar gemacht. Gottfried Hirnschall, ...

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Positionen – 21. Oktober 2015

Die START-Studie und ihre Bedeutung für die Schweiz

HIV-Infizierte sollen ihre Therapie gleich nach der Diagnose beginnen. Das Hin und Her um den richtigen Zeitpunkt des Therapiebeginns ist definitiv beantwortet. Gesündere HIV-Patienten und weniger Neuansteckungen werden die Folge sein.   Seit zwanzig Jahren hat sich die Kombinationstherapie zur dauerhaften Unterdrückung des HI-Virus bewährt. Ebenso alt ist die Diskussion, wann denn die Therapie am besten beginnen sollte. Galt früher mal die Devise „hit hard, hit early“, kam man angesichts der Nebenwirkungen der Medikamente wieder davon ab. Dank massiv verbesserten Therapien war es höchste Zeit für eine gross angelegte, globale Strategiestudie – die S trategic T iming of A nti R etroviral ...

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